Die Forderung nach einer Abschaffung des Bargelds hat einen guten Grund – und ist trotzdem die falsche Lösung
Von Leopold Wonneberger
Schon länger fordern namhafte US-Ökonomen wie Kenneth Rogoff oder Larry Summers die Abschaffung des Bargeldes. Nun also auch Peter Bofinger, einer der sogenannten Wirtschaftsweisen, also eine gewichtige Stimme in Deutschland. Aber was ist denn los mit dem Bargeld? Warum kommt diese Diskussion überhaupt hoch?
Die wesentliche Begründung, neben der Bekämpfung der Kriminalität, ist die immer schwierigere Lage der Geldpolitik. Die Zentralbanken stoßen angesichts lahmender Konjunkturen und deflationärer Tendenzen zunehmend an die Grenzen ihrer Einflussmöglichkeiten. Das sogenannte Quantitative Easing (QE), also die Aufblähung der Zentralbankgeldmenge, hat nicht wie erhofft zu verstärkter Kreditvergabe der Banken an die Realwirtschaft geführt, sondern lediglich die Finanzmärkte angeheizt. Den Zentralbanken gehen die Instrumente aus. „Nicht für bare Münze“ weiterlesen