Wer gestaltet unsere Zukunft?

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Bertolt Brecht hat einmal geschrieben: „…ich will kein politisches Subjekt sein. Aber das soll nicht heißen, dass ich ein Objekt von viel Politik sein will. Da also die Wahl nur lautet, Objekt von Politik zu sein, oder Subjekt, […] muss ich wohl Politik machen […].“

Besser kann man kaum ausdrücken, warum es sich lohnt, ja unumgänglich ist, an Politik mitzuwirken, über Politik mitzuentscheiden, wenn man nicht will, dass andere über das eigene Leben und die eigene Zukunft nach Belieben bestimmen. Brecht kam zu dieser Erkenntnis in den 1930er Jahren, als in Deutschland und anderswo totalitäre Diktaturen sich anschickten, in das Leben von Millionen ungefragt und in brutalster Weise einzugreifen. Wir leben in anderen Zeiten – aber auch heute macht es nicht immer Freude, Objekt von Politik zu sein.

Gerade hatte ich Gelegenheit, an einer Konferenz der Robert-Bosch-Stiftung in Berlin teilzunehmen, deren Gäste zum Teil sehr eindrucksvoll davon berichteten, wie man im brechtschen Sinne zum Subjekt von Politik werden und damit solche Politik verändern kann, zu deren Objekt man unfreiwillig geworden ist. Unter dem Motto ‚Shape the Future‘, das sich hier nicht als bloße Phrase, sondern als zutreffende Beschreibung der Arbeit der eingeladenen Gäste erwies, hatte die Bosch-Stiftung nicht nur den Bundespräsidenten, sondern u.a. auch einen der beiden gerade ernannten Friedens-Nobelpreis-Gewinner, Kailash Satyarthi, und einen früheren Träger dieses Preises (Muhammad Yunus) zu Gast. „Wer gestaltet unsere Zukunft?“ weiterlesen